Ladehemmung! Ein furchtbares Wort, und ein tödliches im Kampf um den Aufstieg. In den letzten acht Spielen blieb der FCK sage und schreibe sechsmal ohne eigenes Tor, das ist natürlich viel zu wenig, um im Kampf um die Rückkehr in die Bundesliga ein ernsthaftes Wort mitzureden. Die Abwehr, ja die Abwehr scheint zu funktionieren, in diesem Jahr gab es erst einen Gegentreffer (im wichtigen Spiel bei Hertha BSC) – aber Bunjaku, Idrissou und Co. spielen seit Wochen außer Form! Trotz deutlich besserem Personal: Es gibt verdächtige Parallelen zur Abstiegssaison..
Im US-amerikanischen Basketball gibt es eine unter Trainern beliebte Redewendung: „Offense wins games, defense wins championships“ – $$$$$ ins Phrasenschwein. Das mag stellenweise auch für den Fußball stimmen, aber: ab und an darf es dann doch mal rappeln in des Gegners Gehäuse. Was ist bloß geschehen mit dem Traumsturm Bunjaku/Idrissou, der bis Ende der Hinrunde beinahe nach Belieben getroffen hat? Wo ist sie, die Torgefährlichkeit der Kreativen Baumjohann (gesperrt) und Azaouagh (surprise, surprise: verletzt)? Und wo ist der Push-Effekt der Winterneuzugänge Hoffer (Joker?), Köhler (Form?) und Drazan (überfordert?)? Nein, so wie gegen Bochum wird das sicher nichts mit dem Aufstieg, beziehungsweise erst einmal mit dem Relegationsplatz, schließlich ist die Braunschweiger Eintracht bereits elf Punkte voraus. Und ausgerechnet jetzt muss der FCK zum Topspiel zu den norddeutschen Löwen, die ihrerseits allerdings zuletzt zweimal nacheinander als Verlierer vom Platz mussten.
Eine Chance also für unsere Roten Teufel? Jein. Mindestens ein Tor muss her – und Braunschweig hat davon erst 20 in der gesamten Spielzeit kassiert. Nach dem Spiel bei 1860 München, als Florian Riedel kurz vor Schluss den glücklichen Siegtreffer besorgte, schien es, als sei der FCK zurück in der Spur, könne endlich mal wieder „schmutzige“ Dreier landen. Denn genau die braucht es, um aufzusteigen. Braunschweig hat davon in der Hinrunde genügend geholt, und die Hertha schwimmt auf einer solchen Erfolgswelle, dass eben auch mal schlechte Spiele noch gut für die Berliner ausgehen.
Auch wenn das München-Spiel erst wenige Wochen her ist: Der FCK braucht am Montag in Braunschweig einen dreckigen (dreifachen) Punktgewinn! Denn die Tabellensituation ist trügerisch und erinnert verdammt an die Abstiegssaison letztes Jahr: Wochenlang konnten die Roten Teufel im Kampf um den Klassenerhalt nicht punkten, der Anschluss an die Konkurrenz ging aber lange Zeit nicht verloren – weil diese genauso miese Resultate einfuhr. Auch damals das Hauptproblem: Die mangelnde Torausbeute. Beängstigend.
Ähnlich, wenn auch unter umgekehrten Vorzeichen, verhält es sich im März 2013 in Liga zwei: Während die Lauterer auf der Stelle treten, kommen die Konkurrenten Köln, Union und der FSV auch nicht richtig heran und spielen ihrerseits ebenfalls nur Remis. Aber Achtung: In der Schlussphase der letzten Saison ist das dann ja doch noch schiefgegangen, die Älteren werden sich erinnern. Die Männer vom Betzenberg sollten also tunlichst daran tun, wieder mal das gegnerische Tor zu treffen – damit sich die Geschichte nicht wiederholt. Der Stadionwurst schmeckt das jedenfalls überhaupt nicht!
Die Gurkentruppe hat mal wieder nicht gewonnen. Wohl der Mannschaft die einen Stürmer hat.