Der 1. FC Kaiserslautern hat es trotz vieler Chancen nicht geschafft, den VfL Bochum zu bezwingen. Lautern vergab kurz vor Schluss die Führung und es blieb beim schmeichelhaften Remis für die Gäste.
Der FCK begann vor 24708 Zuschauern wie in den letzen Wochen dominant und hatte gleich die ersten Chancen. Nach etwa zehn Minuten spielte Schulze Matmour frei, der weiter zu Lakic, doch der kroatische Stürmer schoss den Ball in den Lautrer Nachthimmel. 20 Minuten später die zweite Chance für den FCK-Stürmer. Younes sah die Lücke in der Bochumer Abwehr und schickte Jenssen über die linke Außenbahn. Aber in der Mitte war Bochums Keeper Luthe vor Lakic am Ball.
Dann der Schock: Bochums Außenverteidiger Perthel (übrigens ein gebürtiger Lautrer) flankte von links in den Strafraum, Tobias Sippel segelte vorbei und am zweiten Pfosten eierte Terodde den Ball ins Tor – das 1:0 für den VfL Bochum! Kaiserslautern war nur leicht geschockt und kombinierte weiter nach bewährtem Muster, doch auch ein direkter Freistoß von Lakic brachte nichts ein. Der Schock zeigte einige Minuten später seine Wirkung: Nach einer Harakiri-Aktion von Sippel, Löwe und Orban, die sich im Strafraum die Bälle barca-like (war dann aber eher betze-like) zuschoben, fabrizierte der völlig überraschte und ohne Grund in Not gebrachte Markus Karl einen Freistoß für Bochum an der Strafraumgrenze. Bochum führte mies aus, der Ball wurde abgefälscht, landete wieder bei Terodde und es stand eigentlich 2:0 – denkste, Schiedsrichter Robert Kampka pfiff abseits – zu unrecht, Glück für den FCK! Am Ende der ersten Hälfte wirkte plötzlich der FCK verunsichert und die Fehlpässe häuften sich. Zum Glück pfiff Kampka zur Halbzeit.
Der FCK kam stark aus der Kabine. In der 47. Minute feuerte Jenssen einen wunderbaren Diagonalpass über das Spielfeld zu Matmour, der den Ball stark annahm und in die Mitte maßflankte, wo Srdjan Lakic per Kopfball das 1:1 markierte. Das sechste Saisontor für den Kroaten. Das Selbstvertrauen des FCK war nach diesem Ausgleich enorm und er erhöhte den Druck, allerdings ohne sich wirkliche Torchancen zu erspielen. Vor allem Kevin Stöger und Armin Younes wirbelten die Bochumer Abwehr durcheinander. Anschließend verfiel die Partie in einen Tiefschlaf. Erst nach 71 Minuten weckte Chris Löwe die Fans mit einem Distanzschuss auf. Der Ball landete jedoch in Block 8.2.
Coach Kosta setzt nun auf volle Offensive und brachte Sebastian Jacob für Armin Younes. Ein Wechsel mit Folgen: Keine zwei Minuten später wuchtet sich Schulze durch die Bochumer Abwehr, legt den Ball zurück und Jacob schiebt den Ball mit seinem ersten Ballkontakt ins Netz – 2:1 für den Betze!
Kurz vor Schluss der erneute Schock: Nach einem Freistoß von Tasaka schauten Lauterns Defensivspieler brav zu, wie der frisch eingewechselte Sestak für den VfL Bochum zum 2:2-Ausgleich einköpfte (88.). Pünktlich nach 90 plus 3 Minuten war Schluss! Ein glückliches Remis für den VfL und ein Bitteres für den FCK, der bereits viermal Unentschieden gespielt hat. Von Spieltag zu Spieltag wiederholt es sich: Der FCK geht als klarer Favorit ins Rennen (selbst die Buchmacher sehen die Roten Teufel weit vorne, wie man hier sieht) und am Ende gibt es nicht mehr als 1 Punkt.
Wie lange dauert das noch, bis die Verantwortlichen endlich begreifen, dass einem Torwart mit 179 cm, bei aller Liebe einfach ein paar Zentimeter fehlen und dadurch immer ein Unsicherheitsfaktor bleiben wird.