Wenn der 1. FC Kaiserslautern zum Tanz bittet, dann nie ohne Überraschung! Trainer Runjaic schickte eine deutlich veränderte Mannschaft auf den heiligen Rasen und überraschte nicht nur mit der Wahl des Torwarts die eigenen Fans.
Die verlorene Seitenwahl hielten die Roten Teufel nicht davon ab, von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft zu sein und die Männer mit dem Kleeblatt auf der Brust unter Druck zu setzen. Kontrolliert lief der Ball durch die eigenen Reihen und erste Halbchancen ergaben sich über die Flügel. Doch die erste richtige Chance ergab sich für Kacper Przybylko, der den Ball statt aufs Tor, auf die ca. 98 mitgereisten Auswärtsfans feuerte.
Weitere Chance für Younes, der in der zehnten Minute einen Freistoß herausholte, den Schuss aber gekonnt in die Mauer setzte. Doch nur zwei Minuten später schaffte Matmour mit einem gut erkämpften Ball die Grundlage für die Führung der Roten Teufel. Younes kam von rechts in den Strafraum und schlenzte den Ball perfekt zu Hofmann, der mit einem gekonnten Grätsche das Leder an Tom Michel vorbei zum 1:0 einschob.
Auch nach dem Tor hatte sich das Spiel nicht verändert und der FCK wollte mehr. Jeder im Stadion, vor den Bildschirmen und in den angeschlossenen Funkhäusern merkten, dass das 2:0 nicht weit entfernt war. Und wenn so viele Leute es wollen, dann passiert es meistens auch: Schulze bekommt einen Zuckerpass von Matmour und flankt völlig frei und mutig in die Mitte wo der stark aufspielende Hofmann ohne Gegenspieler mit vollem Risiko aufs Tor köpft und Michel ein zweites Mal überwinden konnte.
Nach dem Ausbau der Führung nahmen die Roten Teufel etwas Fahrt heraus und der Rest der Halbzeit wurde mehr verwaltet als angegriffen. Aufregung kam höchstens in der 42. Minute nochmals auf, als Zimmer kurz vorm Strafraum zu Fall kam und ihm statt einem Freistoß nur eine gelbe Karte wegen angeblicher Schwalbe zugesprochen wurde.
In die Halbzeit gingen beide Mannschaften dann sehr unspektakulär ohne weitere Highlights.
Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit ging es munter weiter, als Hofmann zu einer großartigen Doppelchance kam. Nimmt man es ganz genau, hätte der 1.FCK ab diesem Zeitpunkt mit drei Toren unterschied führen müssen. Insgesamt sahen die über 23.000 Zuschauer ein recht unterhaltsames Spiel. In der 67. Minute kam für Amin Younes ein hungriger André Fomitschow ins Spiel und sollte für weitere Sicherheit sorgen. Diese Aufgabe nahm er sechs Minuten etwas zu ernst, als er auf der Außenbahn ein Kleeblatt zu Fall brachte und dafür mit dem gelben Karton belohnt wurde.
In der 77. Minute kam der bis dahin eher unauffällige Vertretungskapitän Karl zu einer ganz ansehnlichen Chance, als er im Abseits stehend den Ball Zentimeter am Fürther Kasten vorbei köpfte. Vier Minuten später erneuter Spielerwechsel beim 1.FC Kaiserslautern: Jean Zimmer, der groß aufspielte, machte Platz für den nicht schön aber konsequent spielenden Marcel Gaus. Mit Dauersupport unterstützte die Westkurve die Mannschaft und erinnerte nicht zu selten an den Pokalerfolg trotz zweiter Liga… Kurz vor Ende der Partie durfte auch Sebastian Jacob noch den heilten Rasen betreten und löste den sichtlich erschöpften Kevin Stöger ab.
Nach eher langweiligen Schlussminuten verabschiedete die Westkurve die Fürther Mannschaft mit einem Meer aus Taschentüchern gen Heimat und freut sich auf die nächste Runde im Pokal! Runjaic für sich ist in erster Line froh eine Runde weitergekommen zu sein und hat für die nächste Runde keinen besonderen Gegnerwunsch, wichtig sei nur ein Heimspiel, so der Trainer.