Quizfrage: Was war am 09. Mai 2010? Genau, damals, nach dem letzten Spieltag der Saison 2009/2010, standen die Roten Teufel letztmals auf Rang eins der Zweitliga-Tabelle. Nach dem überzeugenden 3:0-Heimsieg im Spitzenspiel gegen Union Berlin ist der FCK nun endlich wieder am Platz an der Sonne angekommen – wenn auch zunächst nur bis zum Auftritt der Fürther am Montag gegen 1860 München. Aber egal, endlich konnten die Fans auf dem Betzenberg mal wieder skandieren: „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!“.
Mit einer Änderung gingen die Lauterer in die mit Spannung erwartete Partie gegen den punktgleichen Tabellennachbarn Union Berlin; für den Gelb-gesperrten Marcel Gaus rutschte Olivier Occéan in die Startelf. Simon Zoller wich für den Kanadier auf die Außenbahn aus. Trotz dreier nomineller Spitzen auf dem Feld kreierte der FCK aber zunächst nur wenige Torszenen. Die erste halbwegs gefährliche Situation war ein Freistoß von Chris Löwe, der nach seinem ersten Profitor gegen Frankfurt wohl Blut geleckt hat. Auf der Gegenseite setzte Sören Brandy einen Kopfball knapp über das Gehäuse von Tobias Sippel. Zu Beginn also: Konzentrierte Berliner verteidigten geschickt, der FCK fand zu selten die passenden Mittel. Über die Außen ging wenig, und wenn, dann nur über links. In der Zentrale konnten Jenssen und Karl nach vorne ebenfalls zu wenige Impulse setzen.
Dann aber stand Occéan im Fokus, und das gleich dreimal: Sein Kopfball war noch klar zu hoch angesetzt, dann aber brillierte der Stürmer mit einem wunderbaren Fallrückzieher, der Union-Keeper Haas zu einer Glanztat zwang. Und kurz vor der Pause war Occéan auch in die Schlüsselszene des Spiels verstrickt. In der eigenen Hälfte verteidigend bekam er den Ellenbogen von Baris Özbek ins Gesicht, Schiri Aytekin zögerte keine Sekunde und zeigte dem Deutsch-Türken glatt Rot. Hart, aber vertretbar.
Gegen zehn Mann kamen die Lauterer mit wütenden Angriffen aus der Kabine und wieder einmal war es Occéan, der in den Mittelpunkt rückte: Nach Freistoßflanke von Karim Matmour schob er zum 1:0 ein (54.). Union blieb in der Folge harmlos und kam nur durch eine Unachtsamkeit in der FCK-Defensive beinahe zur Ausgleichschancen, Torsten Mattuschka verstolperte jedoch bei der Ballannahme. Und so machten die Roten Teufel in der Schlussphase den Deckel auf das Topspiel, nach einer Berliner Ecke jagte Florian Dick den Ball über das ganze Feld und überwand schließlich Haas zum 2:0 (79.). Drei Minuten vor dem Abpfiff sorgte Rückkehrer Enis Alushi für den Endstand. Nach einem Kreuzbandriss genesen kam er zur Pause für Ruben Jenssen und konnte gleich vollends überzeugen. In der Zentrale sehr präsent, gute Technik und prima Übersicht – über das Comeback des Mittelfeldstrategen können sich Fans und Verein richtig freuen.
Drei Zähler also aus dem Topspiel, dazu acht Spiele ohne Niederlage und gleichzeitig scheint die Konkurrenz aus Köln nach zwei Pleiten in Folge zu schwächeln. Beim FCK läuft es unter Coach Kosta Runjaic richtig rund.
Quelle: Kicker.de